Kein Zapfen ohne Platte – Unsere Zapfanlage erhält eine Arbeitsplatte

Nachdem der Kühlschrank soweit präpariert wurde, erhält unsere Zapfanlage ihr „Topping“: Wir installieren die Arbeitsplatte. Was du dabei beachten solltest, wie an dieser Stelle wieder viele Kosten gespart werden können und welche Fehler du vermeiden solltest liest du in diesem Eintrag…

Die Suche nach einer geeigneten Platte

Ich hatte mir im Vorfeld einige Gedanken über die passende Arbeitsplatte gemacht. Mir war wichtig, dass diese farblich ins Schema passt. Sie sollte im Idealfall also aus Holz sein und gleichzeitig wasserabweisend. In diversen Baumärkten hielt ich Ausschau nach einer alten Arbeitsplatte oder so ähnlich. Aus meiner Kindheit wusste ich noch, dass vor unserem lokalen Baumarkt auch immer ein Container mit Resten aus dem Zuschnitt-Service stand. Die Zeiten haben sich wohl geändert. Ich war bei allen vier großen Baumarktketten in unserer Region – keiner bietet mehr diesen „Service“ an. Die Reste werden inzwischen etikettiert und für ein paar Euros verkauft. Trotz intensiver Suche und mehrmaligem Anlauf konnte ich jedoch keine geeignete Arbeitsplatte bei den Resten finden. Hauptproblem: Laminierte Arbeitsplatten hatten immer zwei offene Kanten nachdem Sie angesägt wurden (hinten und mindestens auf einer Seite)! Entsprechend vielen die weg. Also schaute ich beim Echtholz, hier allerdings dasselbe Problem. Meistens waren diese lasiert oder so teuer, dass ich für die Arbeitsplatte mein Budget gesprengt hätte. Hier kam Väterchen Zufall ins Spiel. Mein Schwager hatte noch einen Teil einer alten Arbeitsplatte im Keller liegen und wollte diesen eigentlich entsorgen. Die Platte hat eine U-Form und entsprechend weicht der Aufbau von meinem ursprünglichen Plan ab. Aber wie sagt man so schön: Einem geschenkten Gaul…. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Arbeitsplatte unbehandelt war, entsprechend musste ich sie noch mit Klarlack besprühen. Das ist ein wichtiger Punkt, denn die Platte kommt im Einsatz regelmäßig mit Flüssigkeiten etc. in Kontakt. Also sollte sie einen Schutz aufweisen.

Falls Ihr nicht das Glück habt, eine passende Platte im Keller zu finden, hier noch ein weiterer Tipp: Scheut euch nicht beim lokalen Schreiner nach Holzverschnitt zu fragen. Oft fangen die deutlich weniger mit ihren Resten an. Wenn ihr Glück habt bekommt ihr hier ein hochwertiges Teil und kommt gleich noch ins Gespräch mit den Leuten. Eventuell können Sie euch wertvolle Tipps geben oder sind euch sogar beim Bohren des Loches für die Bierleitung behilflich… Das bringt mich auch gleich zum nächsten Punkt.

Wir haben also unsere Arbeitsplatte – aber wie kommt jetzt ein Loch da rein? Es gibt mehrere Möglichkeiten: Ziemlich beliebt ist die Bohr- und Sägemethode. Hierzu legt ihr die Arbeitsplatte verkehrtherum auf euren Kühlschrank mit dem gebohrten Loch. Dann richtet Ihr die Arbeitsplatte aus so aus, wie sie später montiert sein soll. Nun geht ihr von unten mit einem langen Bleistift oder ähnlichem durch das Loch im Kühlschrank und markiert so die genaue Stelle des Loches auf dem Holz. Aber warum muss ich das Holz dafür verkehrt herum drauflegen? Ganz einfach: Wenn ihr später sägt, besteht die Gefahr, dass euer Holz an den Kanten ausreißt. Es lösen sich einzelne Splitter oder Teile vom Holz, euer Loch wird unschön. Nachdem ihr also die Platte nach dem Einzeichnen wieder umgedreht habt, bohrt ihr von oben nach unten. Sollte jetzt etwas reißen, seht man das später nicht, da es auf der Unterseite passiert. Hierzu noch einen Tipp: Klebt die stellen die ihr sägen wollt am besten vorher mit Krepp-Papier ab (schreibt man das so!?). Das macht die Kanten ebenfalls sauberer und verhindert das Ausreißen.

Jetzt aber zurück zur Bohr- und Sägemethode. Bohrt zuerst mit einem möglichst dicken Holzbohrer ein Loch in die markierte Stelle. Am besten endet das Loch mit der äußeren Linie. Nachdem ihr das gemacht habt, könnt ihr das Sägeblatt einer Stichsäge hier einsetzen und euer Loch mit dieser aussägen. Achtet auf eine entsprechende Befestigung der Platte und auf eine sichere Arbeitsumgebung. Ich habe teures Lehrgeld bezahlt: Weil ich mir die Arbeit so leicht es geht machen wollte (ja klar….), habe ich erst versucht mit den gekauften Bohrköpfen ein Loch ins Holz zu sägen. Natürlich habe ich nicht daran gedacht, dass sich in der Mitte des Bohraufsatzes (siehe alter Beitrag zum Bohrloch des Kühlschranks) das Holz sammelt. Entsprechend musste ich immer wieder das alte Holz entfernen und mich langsam nach „unten arbeiten“. Natürlich hatte ich die Arbeitsplatte auch vor dem Anzeichnen NICHT verkehr herum aufgelegt und auch nichts abgeklebt. Entsprechend ist beim Durchbruch der letzten Schicht die Arbeitsplatte eingerissen. Zum Glück konnte ich das Stück mit etwas Leim wieder befestigen und die Zapfsäule verdeckt den Großteil meines Schlamassels. Stolz bin ich nicht darauf, daher auch die ausführlichen Tipps eben.

Befestigung der Arbeitsplatte

Auch die Befestigung der Arbeitsplatte sollte sich schwieriger gestalten als gedacht. Am Kühlschrank gibt es nur wenig stellen, an denen man so eine Arbeitsplatte verschrauben kann. Es könnte sich daher lohnen beim Kauf des Kühlschranks darauf zu achten, ob er eine Art obere Kante hat, an der man Schrauben befestigen kann. Dies ist meistens der Fall, wenn es sich um einen Einbaukühlschrank handelt. Der wird nämlich an diesen oberen Stellen mit dem Einbauschrank verschraubt, damit er nicht verrutscht. Hier konnte ich meine Schrauben super ansetzen, vorne hält das Brett also gut.

Kühlschrank von oben
Der Kühlschrank von oben. Vorne sind gut die „Lamellen“ erkennbar, an denen ich die Platte befestigen konnte. Die nach oben abstehende Ecke musste dafür aber entfernt werden. Mit einem eckigen Brett hätte es sicher eine schöne Kante gegeben…

Allerdings hatte ich hinten deutlich größere Probleme. Da der Kühlschrank hinten nur aus Dichtung und Styropor besteht, konnte ich nirgends halt finden. Zum Glück wusste ich aus den vorherigen Recherchen, dass der Kühlschrank auf der Oberseite über keine Kühlleitungen verfügt (sonst hätte ich ja das Loch nicht bohren können). Ich machte mich also daran mit einem Verbindungstück den Kühlschrank und das Brett zu verbinden. Ich muss gestehen: Eher mit mäßigem Erfolg. Das Brett hält. Auch wenn ich schiebe besteht kein akutes Risiko, dass es abreisst. Allerdings wird mir immer etwas mulmig, wenn andere Leute meine Zapfanlage verschieben oder womöglich beim Transport kippen, denn wirklich stabil sind die Schrauben im Styropor nicht. Eine bessere Alternative wäre es rückblickend, ein Verbindungsstück mithilfe von Schrauben an den metallenen Querstreben zu befestigen. Dieses müsste dann so lang sein, dass es schließlich mit einer weiteren Schraube an der Arbeitsplatte befestigt werden kann. Ich versuche euch ein Bild zu machen, wie ich es meine.

Im Ergebnis hält die Platte jedoch wie beschrieben und ich kann diesen Teil als Erfolg verbuchen, auch wenn ich das nächste Mal wie beschrieben vorgehen würde. Naja, es ist ja schließlich auch nur eine „Beta“-Version… Vielleicht kennt ihr ja noch eine einfachere und bessere Variante, die Arbeitsplatte mit dem Kühlschrank zu verbinden? Lasst es uns doch wissen und schreibt es in die Kommentare.

Hier noch eine Vorschau. Vom weiteren Einbau gibt es leider keine Bilder mehr. Wie ihr seht, habe ich auch schon eine Lösung für die Zapfsäule. Dazu aber bald mehr…

Aufmerksame Leser dürften noch wissen, dass ich eine transportable Zapfanlage bauen möchte. Entsprechend fehlen noch die Räder. Ich dachte ich befestige einfach ein Brett mit vier Rollen darunter… Aber auch das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Mehr dazu lest ihr im nächsten Beitrag.

Achja, und hier noch die Liste mit den Kosten:

Liebe Grüße und viel Spaß beim Bohren.

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