Liebe Besucherin, lieber Besucher,
schön, dass du den Weg zu meinem ersten Blog gefunden hast. In meinem ersten Eintrag möchte ich etwas darüber erzählen, wieso ich auf die Idee gekommen bin einen Blog zu starten, weshalb ein Blog zum Thema Selbstzapfen in meinen Augen nötig war und warum ich das dahintersteckende Projekt der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte. Ich hoffe du hast Spaß am Lesen!
Mein Blog-Projekt soll so aufgebaut sein, dass sich jeder daran beteiligen kann, ob mit Ratschlägen oder Hinweisen! Die Kommentarfunktion ist aktiviert! Außerdem geht zeitgleich mit dem Blog auch ein kleines Forum online. Nach der Anmeldung hast du hier die Möglichkeit deine eigenen Projekte vorzustellen und dich mit Gleichgesinnten auszutauschen! Ich freue mich über jeden Beitrag. Wichtig ist mir ganz allgemein, dass bei allen Kommentaren und Einträgen die Netiquette beachtet wird! Das hier ist mein Hobby und das soll schließlich Spaß machen. Nun aber zum eigentlich Thema.
In diesem Blog soll es darum gehen, meine Fortschritte beim Bau einer eigenen Guinness-Zapfanlage schriftlich und bildlich zu dokumentieren. Ihr erhaltet also Einblick in die Entstehung einer Zapfanlage, dabei schauen wir uns genauer an welche Teile benötigt werden, auf was wir bei der Planung achten sollten und welchen finanziellen Rahmen man ansetzen muss. Dabei wird voraussichtlich jeden zweiten Donnerstag Abend oder Freitag Morgen ein neuer Beitrag erscheinen. So könnt ihr Schritt für Schritt und quasi in „Echtzeit“ nachverfolgen, wie mein Projekt Form annimmt.
Bevor wir uns mit diesen Rahmenbedinungen für mein Projekt genauer befassen, möchte ich dir erst die Hintergründe für meine Idee näher bringen.
Das schwarze Gold! Oder: Wer einmal Blut leckt…
Dieser Blog beschäftigt sich mit dem Bau einer Guinness-Zapfanlage. Es könnte genauso gut jede andere Art von Zapfanlage sein, die in diesem Blog gebaut werden könnte, allerdings habe ich mich aus einem einfachen Grund für eine Guinness-Zapfanlage entschieden: ICH LIEBE GUINNESS!
Meine Liebe zum schwarzen Gold begann so in etwa am 250. Guinness-Jubiläum. Gemeinsam mit einem guten Freund und Kollegen hatte ich den Irish-Pub meiner Heimatstadt betreten. Was Guinness anging, war ich ein unbeschriebenes Blatt. Sicher, ich hatte schon vom Guinness-Buch der Rekorde gehört aber um ehrlich zu sein hatte ich das nicht in Zusammenhang zu der Biermarke Guinness gebracht. Als wir unsere „Halbe“ bestellten, kam zufälligerweise eine junge Dame an unseren Tisch. Sie klärte uns auf, dass Guinness seinen 250. Geburtstag feiert und wir an einem Gewinnspiel teilnehmen können! Jeder Teilnehmer hatte die Chance auf eine Reise ins Weltall und darüberhinaus wurde die Teilnahme mit einem kostenlosen Guinness belohnt! Wir taten was wir immer taten, wenn es ein Gewinnspiel gab: wir füllten die Gewinnkärtchen mit der Adresse unseres Chefs aus und amüsierten uns bereits herzlich darüber, dass wir ihn im Glücksfall tatsächlich zum Mond schießen konnten!
Nachdem wir unsere „Halbe“ geleert hatten, machten wir uns daran unseren Gutschein einzulösen. Hierbei staunte ich das erste mal nicht schlecht. Während jedes andere Getränk innerhalb kürzester Zeit am Tisch war, ließ das Guinness auf sich warten! Ich fragte mich: warum dauert das nur so lange?! Heute weiß ich es besser: ein perfektes Guinness wird nicht einfach durchgezapft! Der Zapfvorgang wird regelrecht zelebriert! An dieser Stelle sei bereits darauf hingewiesen, dass ich mich mit dem perfekten Zapfen eines Guinness zu einem späteren Zeitpunkt detailliert auseinandersetzen werde!
Zurück zur Geschichte: Endlich kam unsere Bestellung! Doch was uns da serviert wurde sah so gar nicht nach Bier aus… Eine schwarze Brühe stand vor uns, gekrönt von einer dicken, cremefarbenen Schaumkrone. Die Flüssigkeit im Glas schien so dickflüssig zu sein, dass selbst die Gasbläschen nach unten sanken anstatt aufzusteigen (der Erklärung dieses Effektes hat sich sogar ein englischer Professor angenommen)!
Naja, umsonst ist umsonst, sagt der Schwabe, und darum stießen wir an. Was sich beim ersten Schluck in meinem Gaumen abspielte, lässt sich nur schwer beschreiben. Das Bier war tatsächlich deutlich zähflüssiger als ich es von anderen Bieren gewohnt war. Sofort machte sich im meinem Mund eine unglaubliche Fülle an Geschmäckern breit. Mit dieser Wucht und Gewaltigkeit hatte ich nicht gerechnet. Nach dem Schlucken kämpfte sich eine Bitterkeit die Geschmacksknospen entlang. Ja wirklich, der erste Schluck Guinness war ein totaler overload! Und ich muss gestehen: das erste Guinness meines Lebens haute mich zwar vom Hocker, lecker war es trotzdem nicht!
Wir diskutierten eine Weile über den eigentümlichen und unverwechselbaren Geschmack, der sich mit keinem der uns bisher bekannten Biere vergleichen ließ. Schluck für Schluck wurde das Bier interessanter. An dieser Stelle beginnt das Abenteuer: Keinesfalls Liebe auf den ersten Blick, hatte ich nach meinem ersten Glas Guinness plötzlich das Verlangen nach mehr! Und dieses Verlangen hält bis heute an. Man kann sagen, dass ich regelrecht nach Guinness verrückt bin.
Im Laufe der Jahre hat sich mein Geschmackssinn erweitert. Das Zapfen des Bieres spielt für mich eine wichtige Rolle. Und hier kommen wir an einen heiklen Punkt. Jeder, der regelmäßig Guinness trinkt weiß, dass Guinness nicht gerade das günstigste Bier in einer Bar ist. Zwischen 4,90€ und 5,50€ muss man je nach Stadt und Pub für das schwarze Gold berappen. Und wenn das Bier dann nicht nach allen Regeln der Kunst eingeschenkt wird, kann die Enttäuschung manchmal nicht verborgen werden. Das hat mich bereits in einige brenzliche Situationen gebracht. Ich kann dir sagen: Gastwirte mögen es nicht, wenn man ihnen vorschreibt wie sie ein Bier richtig zu zapfen haben…
Die Enttäuschung ist für mich jedesmal groß, wenn ich dann ein solches Guinness vorgesetzt bekomme und jedes mal denke ich mir: warum kann ich nicht mein eigenes Guinness zapfen? Ja, warum eigentlich nicht!?….
Von den Unwägbarkeiten des Guinnesszapfens
„Der hohe Preis, das schlechte Zapfen…Das muss doch günstiger und besser gehen!“. Genau das waren meine Gedanken, als ich das erste Mal auf die Idee kam, mein eigenes Guinness zu zapfen. Google ist dein Freund, und so suchte ich nach Möglichkeiten Guinness gemütlich zuhause zu zapfen. Ich bemerkte jedoch: Guinness im 5 Liter Fass – gibt es nicht! Guinness aus der Flasche – ungenießbar, da kein Draught sonder ein Stout! Guinness aus der Dose – geht schon, aber einfach nicht dasselbe! Eine Guinness Zapfanlage – klar, zum anmieten für ca. 400€! Ohne Bier! Schnell wurde mir klar, dass dieses Thema im Internet eindeutig keine Präsenz hat! Zwar gibt es Foren, welche sich vereinzelt mit dem Thema beschäftigt haben, allerdings konnte ich nirgends eine Anleitung zum Bau finden. „Dann muss ich wohl selbst ran!“, dachte ich mir. Die Idee für diesen Blog war geboren. Ich will damit all jenen, die auf der Suche nach einer Anleitung zum Bau einer eigenen Zapfanlage sind, Hilfestellung geben und gleichzeitig meine eigenen Erfahrungen festhalten. Außerdem möchte ich Interessierten einen Raum bieten, in welchem sie sich über Ideen und die Umsetzung austauschen können!
Die Namensgebung dieses Blogs verdanke ich übrigens einem guten Kumpel und Kommilitonen, welcher beim Mittagessen von meiner Idee erfuhr und in einem Geistesblitz „selbstgezapft.de“ kreierte. Vielen Dank an dieser Stelle noch mal an dich, Clemens!
Falls du dich als Leserin oder Leser jetzt fragst, wieso ich denn nicht einfach für meine paar Gläser Guinness in den Pub gehe, habe ich dir noch eine andere Erklärung, die uns näher zum Grund für diesen Blog bringt…
Versprochen ist versprochen…
Vor gut 7 Jahren war ich mit meiner Freundin erst ein paar Wochen zusammen und wir waren auf dem Nachhauseweg von einer Kneipentour, welche ihren Abschluss bei einem schlecht gezapften Glas Guinness im einem griechischen Irish-Pub (ja, das gibt es wirklich!) fand. Als wir so nach Hause liefen und uns über Guinness und die Welt unterhielten, meinte meine Freundin: „Du magst Guinness so arg! Und jedes mal beschwerst du dich, dass die nicht wissen wie man ein Guinness zapft! Weißst du was? Zu deinem 30. Geburtstag schenke ich dir ein Fass Guinness, dann kannst du dir so viel davon zapfen wie die willst!“. Tja! Versprochen ist versprochen! Dass wir heute, fast 7 1/2 Jahre später noch zusammen sind, hatte sie damals vermutlich nicht gedacht! Ich bin jetzt 29 Jahre und werde im Oktober 30 Jahre alt… Ich kann dir sagen, meine Freundin kommt gerade mächtig ins schwitzen! Denn sie stand die letzten Jahre vor dem selben Problem wie ich! Es gibt nur eine Hand voll Möglichkeiten ihr Versprechen einzulösen: Sie kann einen Irish-Pub mieten – unbezahlbar! Sie kann die 400€-Zapfanlage mieten – unbezahlbar! Oder sie steigt mit mir in den Flieger und wir feiern in Irland – zwar möglich, aber dann fehlen Freunde und Bekannte. Ich machte mich also wie bereits oben beschrieben auf die Suche nach Alternativen. Und als ich herausfand, dass man eine fertige Guinness-Zapfanlage für 1980€ kaufen kann, war mein Ehrgeiz gepackt! Das musste auch günstiger gehen! Die Idee nahm Gestalt an… Welche Rahmenbedinungen ich mir für den Bau gesetzt habe und weshalb, wird im nächsten Blogeintrag besprochen werden. Ich kann aber soviel sagen: Die 1980€ sollen deutlich unterschritten werden!!!
Liebe Grüße!